Schwitzhütte

Die Schwitzhütte besteht aus Weidezweigen und Decken. In ihrem Inneren befindet sich ein Platz, der mit glühenden Steinen bestückt wird. 

Das Ritual, in die Schwitzhütte zu gehen, dient der Reinigung auf allen Ebenen: dem Körper, dem Gefühl, dem Verstand und der Spiritualität. Wir können uns in einem geschützten Raum und in aller Ruhe die Dinge ansehen, die uns beschäftigen, wir können um Hilfe bitten oder Dank sagen für die vielen Geschenke in unserem Leben. 

In der Hütte kommen wir zurück in den Kreislauf von Mutter Erde und sind wieder ein Teil von ihr - neben anderen Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien. 

Wir gehen in die Hütte wie wir sind und erfahren uns - jedes Mal anders. Wenn wir hinauskommen sind wir vielleicht leichter, schwerer, gelöster oder standfester geworden. 

Was auch immer passiert sein wird - jeder wird es für sich selbst erfahren. 

Die Schwitzhütte ist in der Regel für Frauen und Männer zusammen, doch es gibt auch Hütten zu verschiedenen Anlässen, z.B. Frauenhütten oder Männerhütten, für Gruppen die in anderen Zusammenhängen sind und das für sich als Möglichkeit nehmen möchten. Zu speziellen Themen beispielsweise Vorbereitung auf eine Hochzeit, zum Beenden oder Beginnen eines neuen Abschnittes, bei Trauer um Verstorbene, Hütten für Paare zur Klärung und für Neubeginne und Heilungshütten. 

Aufbau einer Schwitzhütte 

Die Schwitzhütte ist ein Ort der Kraft, sie wird meist aus Weiden- oder Haselnussruten gebaut. Vor der Zeremonie wird sie mit einigen Lagen Wolldecken und Planen abgedeckt. In der Hütte ist es stockdunkel. Man sitzt im Kreis, vor sich in der Mitte in einem Loch die rot glühenden Steine, die draußen in einem kraftvollen Feuer erhitzt werden.

Die Schwitzhüttenzeremonie ist Jahrtausende alt. Die Dramaturgie, die große Hitze und die absolute Dunkelheit in der Hütte können zu einem Aufheben des gewohnten Denkens führen. Ängste, Sorgen, Probleme, alte Muster und behindernde Gewohnheiten können sich in diesem besonderen Raum auflösen; neue Ansatzpunkte werden deutlicher. Die Zeremonie hat eine starke, reinigende Wirkung für Körper, Geist, Gefühl und Seele. Sie öffnet das Herz und kann die Tür zu unserer inneren Stimme weit auf machen. Sie bietet die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis und Veränderung. Sie schenkt Kraft und Klarheit für die Aufgaben im Alltag. 

In einer Schwitzhütte ist man absolut geschützt. Die Dunkelheit und die Führung des Wassergießers machen es möglich, sich vollständig zu öffnen und auf das eigene Innere einzulassen. Raum und Zeit hören auf zu existieren; die innere Stimme kann unmittelbar gehört werden. So kann man Zugang zu seinen inneren Schätzen und Stärken finden, unverfälscht, ehrlich und direkt. All dies ist der erste Schritt und die Voraussetzung für Veränderung. Veränderung kann niemand erwerben, aber Veränderung kann jeder selber machen. In der Schwitzhütte kann man die Kraft dafür tanken. Zusätzlich kann man in der Schwitzhütte Altes, inzwischen Unnötiges oder gar Belastendes erkennen und auf gute Art abgeben. 

In der Hütte ist es stockdunkel. Die Dunkelheit ist Schutz und Hilfe zugleich. Man kann sich z.B. intensiver auf seine Empfindungen konzentrieren und besser erspüren, welche Aspekte einer einzelnen Runde im Moment für einen wichtig, heilsam oder fördernd sind. Diese Zeremonie, mit ihren ganz unmittelbaren Erfahrungen, gibt ein starkes Gefühl der Verbundenheit mit der gesamten Schöpfung. 

Bitte mitbringen

2 bis 3 Handtücher, Energie zum Holz hacken oder für andere Arbeiten zur Vorbereitung der Hütte. Etwas Leckeres zu essen (z.B. Salat. Käse, Wurst, Quiche. Avocadocreme. etc.) für ein gemeinsames Festessen nach der Schwitzhütte und für das Frühstück. Ein Give-away jeweils für FeuerhüterIn, TürhüterIn und WassergießerIn. Genügend Zeit, Schlafsack, Isomatte und evt. ein Zelt, um am Platz schlafen zu können.

Wir beginnen Samstag 13.30 Uhr und bereiten gemeinsam alles vor. Für diejenigen, die mit dieser Form der Schwitzhüttenzeremonie nicht vertraut sind, wird es genügend Zeit für Erklärungen und Fragen geben. Wenn die Umstände und Spirits es erlauben, wird die Zeremonie samstags Abend stattfinden und mit einem gemeinsamen Essen beendet. Da ich aus Erfahrung weiß, wie wichtig es ist, genügend Zeit zu haben um sich zu erden und wieder richtig im Körper anzukommen, ist es gut, am Platz zu schlafen, um am nächsten Tag den letzten Teil der Zeremonie zu begehen. "pick up your footsteps" zu Deutsch: den Platz aufräumen und diesen (wenn möglich), schöner hinterlassen, als wir ihn vorgefunden haben.

Frauen die menstruieren, in ihrer Mondzeit sind, können an unserem Platz mit in die Schwitzhütte, oder gemeinsam mit anderen Frauen in die Mondhütte gehen. Sie durchleben in dieser Zeit ihre eigene sehr kraftvolle Reinigungszeremonie und es ist gut sehr achtsam mit sich umzugehen. Es gibt Raum und Zeit, innerhalb der Vorbereitung abzuwägen ist Schwitzhütte oder Mondhütte jetzt der richtige Platz für mich. Durch den gesellschaftlichen Umgang mit der Menstruation wird es uns nicht gerade leicht gemacht das wieder zu entdecken und so zu empfinden.

Noch ein paar Worte zum give-away:

Zeremonien wurden (da es kein Geld als Tauschmittel gab) mit Geschenken ausgeglichen. In diesem Fall bedeutete das, ein Geschenk mitzubringen, etwas von Schönheit und/oder etwas Nützliches oder etwas von dem man weiß oder ahnt, dass er/sie es brauchen könnte oder es sich wünschte. Give-away bedeutet: wir geben soviel wie wir uns selbst und die Erfahrungen die wir machen wert sind. Wir geben einen Teil von uns selbst an das Universum um das Geschenk des Lebens zu ehren. Wir teilen mit anderen die Geschenke, die aus dem Kreislauf von Empfangen und her schenken entspringen.

In unserer Kultur ist das übliche Tauschmittel Geld, deshalb kann das Give-away sehr gern auch in Form von nett eingepacktem Geld auf den Give-away-Tisch gelegt werden.

 

Termine 2024

Jahreskreisfeste: 16./17.03. 21./22.09.  14./15.12.

Frauenhütten:   20./21.04.  16./17.11.

Männerhütte:    06./07.01.

Heilungshütten: 10./11.02.    19./20.10.